„Pflegeleicht“

Um den inflationären Begriff „Pflegeleicht“ ein wenig zu relativieren einige Worte:

Das Blatt und die Nadel sind die bislang größten Energielieferanten auf unserem Planeten. Sie produzieren Sauerstoff und verbrauchen CO2.

Wird es Herbst, zieht die Pflanze alles Recycelbare in sich ein. Der Rest, das Blatt, wir nennen es dann Laub, fällt zu Boden und wird dort langsam von Mikroorganismen zersetzt. Dafür wird wieder Sauerstoff gebraucht und CO2 frei.

Von diesem Laub leben ganze Urwälder. Man könnte sagen Urlaub. In diesem dürfen wir in unserem Garten das Laub voller Ehrfurcht zusammenharken und es z.B. unter einem Rhododendron als Mulch verwenden.

Wir finden, dass sich der Mensch in diesem Kreislauf aus Licht und Wasser, CO2 und Sauerstoff, Humus und Mikroorganismen, Boden und Ionen beteiligen darf!

Wir werden diesen Teil später noch mit anderen Beispielen erweitern.

Ulla und Peter Kemper

Pflegetipps (in vereinfachter Form beschrieben)

I. Ab Dezember, Januar, Februar (evtl. auch August)

 

  • Fast alle Gehölze nur alle 2- 4 Jahre schneiden
  • Alle Gartenbambus gar nicht schneiden
II. Ab ca. Mitte März
  • Alle Stauden (außer z.B. kriechender Thymus, Antennaria) abschneiden
  • Alle Rosen (außer Strauch – und Kletterrosen) ca. 10 cm über dem Boden abschneiden
  • Alle Gräser (außer Pampasgras, ca. 30 cm Höhe) abschneiden

 

III. Ab ca. Mitte März

 

  • Alle Strauch- und Kletterrosen, Hydrangea macrophylla (Bauernhortensien)
    nur auslichten (alte Zweige rausschneiden, junge Zweige lassen)
  • Hydrangea paniculata (Rispenhortensien) und Hydrangea arborescens (Schneeballhortensien Annabell) auslichten (alte Zweige rausschneiden, junge Zweige zurückschneiden
IV. Ab ca. Mitte Mai:
  • Alle Formkiefern (Großbonsais) mit einer scharfen Heckenschere den jungen Austrieb stark zurückschneiden.
  • Auch andere Kiefern können in dieser Zeit so behandelt werden
V. Ab ca. Mitte Juni bis Ende Juli:
  • Alle Laubgehölz- und immergrüne Hecken mit der Heckenschere schneiden.
    Jede Hecke sollte oben schmaler sein als unten, also ein konischer Schnitt haben.
VI. Im Laufe des Sommers:

Wenn man möchte, alles Verblühte abschneiden oder aber auch blühende Rosen und Stauden für die Vase schneiden. Dabei kann man sich entspannen und die Tätigkeit nicht als Belastung sehen. Dies gilt ebenfalls für die Punkte I. – V. Diese kommen allerdings selten in einem Rosamunde-Pilcher-Film vor (Sie wissen schon: Weidenkorb mit Äpfeln oder Rosen).

VII. November/ Dezember: Vorbereitung auf den Winter:
  • Möglichst alle Stauden so lassen wie sie sind.
  • Wenn man meint, aus ästhetischen Gründen etwas machen zu müssen, kann man etwas wegschneiden.
  • Bei Rosen nur die Spitzen abschneiden und die Triebe ab Dezember z.B. mit Fichtenzweigen etwas abdecken (soll Sonne- und Windschutz sein). Der Boden kann mit Mulch oder Kompost abgedeckt werden.
  • Bei den meisten Hortensien kann man ähnlich vorgehen.
  • Pampasgras zusammenbinden (es soll während des Winters im Inneren des Grases nicht zu feucht werden.)
  • Alles Immergrüne ab Mitte November an frostfreien Tagen idealerweise bei Nieselwetter 2 – 3 x über Winter gießen
Zur Pflege gehört auch die Düngung von Beeten und Rasen:
  • Rosen- oder Staudenbeete müssen nicht jedes Jahr gedüngt werden.
  • Die Beetdüngung sollte im 1., 2. und 3. Jahr nach einer Neuanlage im Lauf des Monats März mit  Mineral- oder organischem Dünger erfolgen. Die Dosierung sollte beachtet werden.
    (Viel hilft nicht viel.)
  • Die Rasendüngung sollte ab Ende März (je nach Witterung) das 1. Mal durchgeführt werden, idealerweise mit einem Rasendünger (Wir verwenden einen Rasendünger, der ein Bakterium gegen Moos enthält.)
  • Jede Rasendüngung ist nur dann sinnvoll, wenn der pH-Wert richtig eingestellt ist (je nach Bodenart 5,5 – 6,5) und wenn bei Trockenheit gewässert wird.
  • Die 2. Rasendüngung kann im Laufe des Junis erfolgen, die 3. Düngung sollte im Oktober erfolgen

Gießen: Eine meditative Tätigkeit

Bei einer Neupflanzung
  • Direkt nach dem Pflanzen: 1 x stark gießen
    (kleine Staude ca. 0,5 – 1 l, große Pflanze ca. 5 – 20 l)
  • Die Wochen danach,  je nach Witterung (Sprühregen o. Nieselregen gilt als kein Regen):
    2 x in der Woche gießen, aber weniger als direkt nach dem Pflanzen
    Bei lehmigem Boden öfter, aber weniger auf einmal gießen
Bei einer Neupflanzung im Frühjahr:
  • Direkt nach dem Pflanzen: 1 x stark gießen
    (kleine Staude ca. 0,5 – 1 l, große Pflanze ca. 5 – 20 l)
  • Die Wochen danach,  je nach Witterung (Sprühregen o. Nieselregen gilt als kein Regen):
    2 x in der Woche gießen, aber weniger als direkt nach dem Pflanzen
    Bei lehmigem Boden öfter, aber weniger auf einmal gießen
  • Zusätzlich über Sommer bei starker Trockenheit alle Pflanzen ca. 2 x in der Woche gießen.
Bei einer Neupflanzung im Herbst:
  • Direkt nach dem Pflanzen: 1 x stark gießen
    (kleine Staude ca. 0,5 – 1 l, große Pflanze ca. 5 – 20 l)
  • Die Wochen danach,  je nach Witterung (Sprühregen o. Nieselregen gilt als kein Regen):
    2 x in der Woche gießen, aber weniger als direkt nach dem Pflanzen
    Bei lehmigem Boden öfter, aber weniger auf einmal gießen
  • Zusätzlich über Winter alle immergrünen Pflanzen 2 – 4 x bei frostfreiem Wetter gießen
Bei einer Rasenneuanlage:

Nach dem Einsäen ab dem 5. Tag (je nach Wetter) morgens und abends 1 x wässern, ca. 14 Tage lang (also auch noch einige Tage nach dem Keimen des Rasens), danach je nach Witterung.

Bei einer Neuanlage mit Rollrasen

sofort nach dem Legen und Anwalzen ca. 14 Tage lang 1 x abends beregnen (je nach Witterung).
Bei schon älteren Rasenflächen (ab dem 1. Jahr) muss auch dann gewässert werden, wenn es länger als 8 Tage nicht geregnet hat. Dadurch kommt das Gras an den Dünger und unterdrückt somit schon das Unkraut (Beikraut).

Während des Jahres

sollten bei längerer Trockenheit auch in einer Altanlage Beete und Rasen gewässert werden. Dies gilt besonders für flachwurzelnde und oder feuchtigkeits-liebende Pflanzen z.B. Hortensien, Rhododendron, Gartenbambus, Blumenhartriegel.
Bei Stauden ist in trockenen Jahren Wassermangel erkennbar, bei Schattenstauden, welche auch im Regenschatten stehen, ist dies besonders häufig der Fall.